Direkt zum Inhalt wechseln

Von Fabian Diehr

Maskottchen Albärt

Vorfreude auf die EURO 2024

Fabian Diehr im Gespräch mit Christine Zöller | Das Maskottchen der EURO 2024 heißt Albärt. Der knuffige Bär wird im Sommer Spiele und Fans begleiten. Als Volunteer ist auch Tine Zöller mit am Start: Sie wird Albärt bei seiner Mission unterstützen und hat den fußballbegeisterten Riesenteddy bereits kennengelernt.

Tine, du hast dich als Volunteer für den Bereich Marketing beworben und unterstützt dabei das Maskottchen. Aber wie wird man eigentlich Maskottchen? Hat Albärt sich ebenfalls beworben?
Albärt ist natürlich gut vernetzt mit anderen Maskottchen wie Goleo von der WM 2006 oder Karla Kick von der WM 2011 und kennt das Tätigkeitsfeld sehr gut. Er hat schon immer zugesehen, wie andere Maskottchen sich im Stadion treffen und abklatschen, und war tatsächlich ein wenig neidisch. Daher wollte er unbedingt die Stelle bekommen und war sehr nervös bei der Bewerbung. Am Ende hat er die Abstimmung von Schulkindern und uefa.com-Nutzern für sich entschieden und sich über seine Wahl total gefreut.

Dann ist er bestimmt schon sehr gespannt und aufgeregt, bis es dann wirklich mit der EURO losgeht, oder?
Ja, er fiebert dem Startschuss schon jeden Tag entgegen. Ich aber genauso. Wir sind hier beim Orga-Team das erste Mal im Juni 2023 zusammengekommen und haben mit der Planung begonnen. Die Zeit seitdem ist wie ein Countdown – ich beschäftige mich jeden Tag damit und jeden Tag rückt die EURO ein wenig näher.

Wie genau sehen seine Aufgaben aus?
Albärt ist offizieller Repräsentant der UEFA und trägt damit viel Verantwortung. Er ist da, um Präsenz zu zeigen, mit den Fans zu kooperieren und für die Kinder da zu sein. Er freut sich schon total darauf, Spaß zu haben, fotografiert zu werden und zu tanzen.

Was tanzt er denn?
Tanzen ist für ihn sehr wichtig, deswegen hat er da schon viel geübt – auch zum offiziellen Song zur EURO 2024. Er kann aber auch die Klassiker wie die La-Ola-Welle, Macarena, den Ententanz … Einmal, als er sich unbeobachtet gefühlt hat, habe ich aber auch schon gesehen, wie er einen Schuhplattler getanzt hat. Albärt ist auf jeden Fall unglaublich motiviert, allen Fans – woher auch immer sie kommen – Spaß zu bereiten.

Hatte Albärt schon erste Einsätze?
Albärt wurde am 20. Juni in Schulen in Gelsenkirchen präsentiert. Seitdem ist er in allen Host Cities im Einsatz. Er war schon bei Fußballturnieren, Fastnachtsumzügen oder Messen und durfte beim Final Draw Gigi Buffon eine Loskugel übergeben. Zum Kick-off-Event der Volunteers am 20. April wird er natürlich auch kommen. Und am 14. Juni geht’s dann richtig los.

Die EURO ist im Sommer. Wird Albärt mit seinem dicken Fell dann nicht stark schwitzen?
Ihm wird es schon warm werden, doch ich bin sicher, er schafft das. Schließlich ist er kein Eisbär … Ich werde aber auf jeden Fall regelmäßig mit ihm in den Schatten gehen, damit er sich abkühlen und etwas trinken kann. Dafür bin ich schließlich da: dass es ihm gut geht. Als Begleitperson helfe ich ihm, sich durch die Menschenmenge zu bewegen und achte darauf, dass er sich nirgends anstößt. Albärt ist ja groß und auch breiter als wir Menschen. Ein wenig tapsig ist er auch. Aber umgekehrt hilft er auch mir. Wenn ich nervös bin, holt er mich herunter. Er kann zwar nicht sprechen, lässt mich aber spüren, dass wir das gemeinsam schaffen. Und dann bin auch ich nicht mehr so aufgeregt.

Hast du schon mit Albärt geprobt?
Ja, wir haben uns schon mehrfach getroffen. Wir müssen uns schließlich kennenlernen und aufeinander einstellen. Ich muss lernen, seine Gesten richtig zu deuten, damit ich zum Beispiel weiß, wenn er auf die Toilette muss. Dass er nicht spricht, ist übrigens auch ein Vorteil an anderer Stelle: Körpersprache kennt nämlich keine Barrieren – er kann sich mit Menschen aus allen Ländern gleich gut verständigen. Das ist ihm auch wichtig, denn er freut sich über jeden Besucher, egal woher er kommt.

Albärt spricht also nicht und er schreibt bestimmt auch nicht. Liest er aber manchmal?
Für Albärt ist nichts unmöglich. Er hat auch schon Autogramme gegeben. Beim Lesen tut er sich etwas schwer, Bücher aufzuschlagen, weil seine Arme ein wenig kurz sind. Aber ich habe schon gesehen, wie er im Magazin «im Spiel» geschmökert hat, als es einmal am Tisch lag. Er wirkte sehr vertieft, deshalb habe ich ihn dabei nicht gestört.

Du hast es ja gesagt: Albärt ist schon groß und breit. Denkst du, dass das manche Kinder vielleicht auch erschreckt?
Das weiß ich nicht. Aber ich kann auf jeden Fall sagen: Er geht gerne auf Menschen zu und Kinder mag er ganz besonders. Und er schaut ja auch lieb aus und hat ein weiches Fell. Die meisten Kinder werden da die Hemmungen schnell ablegen. Und er freut sich total, wenn ihm jemand die Hand gibt, kuschelt oder High Five macht.

Ich habe gesehen, dass Albärt Fußballschuhe trägt. Kickt er selbst?
Das sind auf jeden Fall seine Lieblingsschuhe. Er liebt einfach Fußball und steht tatsächlich auch gerne am Feld. Vielleicht nicht gerade als Torwart – mit dem Fangen tut er sich schwer. Aber auf allen anderen Positionen hat er schon gespielt.

Albärt muss immer wieder an mehreren Orten gleichzeitig sein. Hat er etwa Doppelgänger?
Tatsächlich ist er in den Stadien in Berlin, München, Dortmund, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Gelsenkirchen, Leipzig oder Stuttgart unterwegs und zum Zeitpunkt der Spiele immer auch noch gleichzeitig in den Host Cities unterwegs … Das kann für ihn schon anstrengend werden. Aber ich kann beruhigen: Albärt geht vollkommen in seiner Begeis­terung für den Fußball auf. Und in dieser Hinsicht ist er immer derselbe! |